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 Der Staat — kopflastig. Wer trägt die Verantwortung?

 

 

Schon in den Wohlstandsjahren zeichnete sich für den stillen Beobachter ab, daß die Bonner Bürokratie ausuferte. Viele Beamte waren bestrebt, durch Neueinstellungen von Untergebenen ihren eigenen Wert, in der Hierarchie zu erhöhen und zu festigen.

Heute haben wir das Resultat. Die Besoldung aller Beamten reißt ein derart großes Loch in die Staatskasse, das nur noch durch ständig höhere Neuverschuldung zu stopfen ist. Und Fachleute haben errechnet, wenn nichts geändert wird, so werden schon in einigen Jahren die gesamten Steuereinnahmen benötigt, um die Gehälter und Ruhegelder der Beamten und Abgeordneten zu zahlen.

Hinzu kommt, daß in der letzten Zeit viele Staatsbetriebe an private Wirtschaftsunternehmen verkauft worden sind, weil die zuständigen Minister und die bestbezahlten hohen Beamten nicht fähig waren die beamteten Belegschaften von Post und Bahn, zum Beispiel, sinnvoll auszuholzen und die Unternehmen auf wirtschaftlich gesunde Füße zu stellen.

Die Privatisierung der Staatsbetriebe, die nach dem Willen der gesetzgebenden Politiker die Staatskasse entlasten sollen, hat somit viele Beamte freigesetzt, die nun, so weit sie nicht in den vorzeitigen Ruhestand abschoben werden konnten, bei vollem Gehalt ein Drohnendasein fristen.

Somit kommen diese Sparmaßnahmen dem Steuerzahler teuer zu stehen. Einerseits müssen die Gehälter der Leerlauf-Staatskostgänger gezahlt werden, zum andern wollen die privaten Unternehmen Gewinne machen, die nun die nötigen Dienstleistungen ehemaliger Staatsbetriebe verrichten.

Aber auch auf dem Dienstleistungssektor wird gnadenlos abgeholzt. Arbeiter und Angestellte werden entlassen, und niedrige Beamtenstellen werden nicht mehr besetzt. Die Folge ist, daß sich auf unterer Ebene die Anträge und die Eingaben stapeln und die Bürokratie zu einen immer größeren Hindernis wirtschaftlicher Vorgänge wird.

Auf der mittleren Ebene wird ein Beförderungsstop beklagt.

Nur an den goldenen und halbgoldenen Chefsesseln wird nicht gesägt, auf denen die Beamten sitzen, die zum einen jene Gesetze ausarbeiten, die Unternehmer als unsinnig und kostentreibend bezeichnen und zum anderen Milliarden Euros für unsinnige Zwecke ausgeben, wie der Bundesrechnungshof in seinen jährlichen Bericht feststellt.


Nun jeder Gärtner weiß: Soll ein Obstbaum reichlich Frucht tragen, braucht er kräftige Wurzeln und einen guten Stamm. Die kraftsaugenden Wassertriebe der Krone hingegen müssen jährlich ausgeschnitten werden. Nur in einer lichtdurchfluteten Krone können gesunde Früchte reifen.

Die Gesetzgeber aber kürzen die Wurzeln und lassen die Krone verwildern. Danach aber geben sie unsinnig viel Geld aus, um den nun sturmgefährdeten Baum mit kostspieligen Verstrebungen zu stützen.

Beim Betrachten dieser Dinge, kann der stille Beobachter nur fragen, wer von den Abgeordneten im Bund, in den Ländern und in den Gemeinden letztlich diese Fehlausgaben- und Entscheidungen zu verantworten hat? Bitte, zeigt ein Kreuz und meldet euch!

Wie, was, keine Hand zu sehen, nicht einmal ein kleiner Finger. Ja, heißt das, daß wir in der Bundesrepublik von Leuten regiert werden, die für nichts haften und für ihr unverantwortliches Tun keine Verantwortung zu tragen haben.

Anbei ein Vers, der Mitte der siebziger Jahre geschrieben wurde.

Beamten-Wildwuchs

Daß Beamte, emsig wie die Bienchen,
sich vermehren wie Kaninchen,
wär' an sich kein Grund zur Klage,
so man den Wildwuchs, eh' er wird zur Plage,
könnt — genau wie bei den Tieren —
durch Abschuß sinnvoll selektieren.

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