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 Liebe Leser, …

 

 

...jedes Tun der Politiker, die in Berlin und in den einzelnen Bundesländern das Zepter schwingen, hinterläßt Eindrücke. Viele Eindrücke ergeben ein Bild, auf dem sich das Denken und Handeln der Regenten spiegelt — wie auf einer Filmwand, die über den Parlamenten flimmert.

Diese Bilder, Blitzlichter aus den Dunkelkammern der Demokratie, sind zwar unvollkommen und grobkörnig. Sie machen mich aber bange, zwingen mich gelegentlich zum Kopfschütteln und lassen mich manches Mal fragen, ob die Herren auf den Parlamentsstühlen den Artikel 6 des Grundgesetzes klammheimlich geändert haben, so daß nun nicht mehr 'Ehe und Familie', sondern Bundestags- und Landtagsabgeordnete, hohe Beamten und gewisser Verbrecher unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung stehen.

Nun könnte man sagen: Überall gibt es Licht und Schatten, und dies sind nun mal die Schattenseiten der Demokratie, mit denen wir leben müssen. Dem möchte ich zustimmen. Aber ein Vater Staat, also die Bundes- und Landtagsabgeordneten, die sich einerseits ungeniert mästen, anderseits aber ihr soziales Gewissen und ihre gesellschaftliche Verantwortung mit leeren Worten kleiden, können nicht verlangen, daß die Bürger in einer (sogenannten Demokratie) ihrem Treiben mit der Mütze in der Hand ergeben zu sehen.

Manches Mal, wenn ich die dunklen Seiten des politischen Geschehens im Lande auszuleuchten versuche fühle ich mich selbst besudelt und frage mich grübelnd: Warum schreibe ich Sätze, die keine Freude machen, warum schreibe ich Worte, die nie gedruckt werden? Will ich meinem Ärger Luft machen? Bin ich ein Don Quichotte, oder fühle ich mich als Schulmeister, der alles besser weiß?

Nun auf diese Fragen weiß auch ich keine klaren Antworten. Ein Besserwisser bin ich sicherlich nicht. Zugeben muß ich jedoch, daß es mich oft ärgert, wenn von Menschen, die uns Vorbild sein sollten, ständig am Rande der Kriminalität balancieren. Darüber hinaus meine ich, daß die Geschichte uns gelehrt hat, daß gerade die Worte, die in der Vergangenheit nicht gesagt wurden, eine eigene Geschichte haben. Denn sie verkörpern das Duckmäusertum und haben die großen Verbrechen in dieser Welt erst möglich gemacht.

Noch ein Wort. Daß sich die Texte in dieser Rubrik bei dem einen oder anderen Thema gelegentlich überschneiden, bleibt nicht aus. Die dunklen Seiten der Politik sind nun einmal eng verflochten. Leider.

Heinz Rehn


Und hier die Texte dieser Rubrik:

Gegen den Strom

Brief an Peer Steinbrück

Wer oder was sind wir?

Gedanken in't niede Johr

Gedanken nach der Schleswig-Holstein-Wahl 2009

Zeit, wohin treibst du?

Brief an die Justizministerin

Weihnachts- und Neujahrsgedanken

Brief an den Landtag

Brief an Minister Stegner

Der Staat — kopflastig

Mehr Kinder — welche Zukunft?

De Diätenreform

Demokratie

Wat schall ik wählen?

Höört wat de Storm singt

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